Olivenöl: eine Wirtschaft

Griechenland hat mit etwa 15 Litern pro-Kopf und Jahr den höchsten Olivenölverbrauch der Welt (Deutschland: 1 Liter). Griechenland produziert mit jährlich ca. 300.000 Tonnen Olivenöl rund 12 % der Weltproduktionsmenge und ist damit der viertgrößte Produzent der Welt.

In Griechenland wird Olivenöl größtenteils in kleinen, traditionellen Familienbetrieben und häufig biologischer Bewirtschaftung produziert. In Spanien hingegen – mit über 1 Million Tonnen Öl mit Abstand größter Produzent der Welt – dominieren industrielle Produktionsstrukturen. Das heißt: überwiegend junge Pflanzungen, enger Stand der Bäume, intensive Bewässerung, Einsatz von Pestiziden und Einsatz industrieller Erntemaschinen. Das sorgt zwar für niedrige Produktionskosten, hat aber auch negative Auswirkungen auf die Qualität des Öls.

Der Anteil des Öls höchster Qualität (Nativ Extra) an der gesamten nationalen Produktionsmenge ist in Griechenland sehr hoch. Weil es sich für die griechischen Kleinbetriebe jedoch kaum rentiert, das Produkt selbst zu vermarkten, werden die Öle über Großhändler häufig nach Italien verkauft. Dort werden sie mit Öl meist deutlich geringerer Qualität verschnitten und dann als italienisches Öl verkauft. Das führt dazu, dass nur etwa 3% des international gehandelten Olivenöls als Öl griechischen Ursprungs ausgewiesen ist, obwohl es sich meist um Öle höchster Qualität handelt.